Osteopathie
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Behandlungs- und Befundmethode. Der Grundgedanke der Osteopathie ist das Funktionieren des menschlichen Körpers als Einheit und seine Fähigkeit zu Selbstregulation und Selbstheilung, sowie das Wechselspiel zwischen Struktur und Funktion. Besteht in einer Körperstruktur ( z.B. Skelett, Muskeln, Faszien, Organe, Schädel etc.) eine Bewegungseinschränkung, so kann diese die Körperfunktion stören und letztendlich zu Krankheit führen.
Der Osteopath spürt solche Bewegungseinschränkungen auf und versucht diese mithilfe unterschiedlicher manueller Techniken zu lösen. Oftmals verursachen diese Körperstrukturen Beschwerden an anderer Stelle, z.B. können Bewegungseinschränkungen innerer Organe häufig die Ursache von Schmerzen am Bewegungsapparat sein. Das Entscheidende der osteopathischen Therapie ist die Behandlung der beschwerdeverursachenden und nicht nur der symptomatischen Struktur.
Voraussetzungen für die osteopathische Behandlung sind umfassende Kenntnisse in Anatomie, Physiologie und Pathologie. Akute Infektionen, bestimmte Traumata, Tumore, psychische Erkrankungen und schwere Pathologien gehören natürlich in die Hände eines Facharztes und werden nicht osteopathisch behandelt.
1. Parietale Osteopathie
Parietale Osteopathie beschäftigt sich mit Gelenken, Muskeln, Bänder, Faszien und Sehnen. Bewegungseinschränkungen in diesem System werden je nach Befund mit manuellen Techniken wie z.B. Mobilisationen, Manipulationen, Muscle Energy Techniques oder auch GOT (General osteopathic treatments) behandelt.
2. Viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den inneren Organen und den angrenzenden Strukturen und untersucht diese auf Bewegungseinschränkungen. Die Behandlung erfolgt mit unterschiedlichen manuellen Techniken.
3. Cranio-sacrale Therapie
Die Cranio-Sacral-Therapie ist eine Behandlungsform, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Ende des vorletzten Jahrhunderts bis etwa 1930 entdeckte und erforschte der amerikanische Osteopath Sutherland einen physiologischen Rhythmus, der sich vom Herzschlag und der Atmung unterschied.
Zwischen dem Cranium (Schädel) und dem Sacrum (Kreuzbein) befindet sich die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit und die hirn- und rückenmarkshäutigen Strukturen. In der Cranio-Sacral-Therapie werden diese Strukturen als das grundlegende, vitale System angesehen. Vor diesem Hintergrund wird der Rhythmus in diesem System auch als PRM (Primär respiratorischer Mechanismus) bezeichnet.
In der Therapie wird mit sanften, manuellen Griffen gearbeitet und über das Erspüren von Abweichungen in diesem primär respiratorischen Mechanismus kann versucht werden, Blockaden und Ähnliches zu behandeln.